
Ihr müsst Overcompensating gucken
Ich gucke eigentlich so gut wie nie neue Serien, weil ich dann immer jahrelang auf eine weitere Staffel warten muss, die mich am Ende doch enttäuscht. Zum Beispiel You: Direkt nach dem Tod von Love wurde die ganze Serie einfach nur noch messyyyyyy.
Aber irgendwie bin ich wohl doch ein krasserer Charli XCX-Stan, als ich dachte, weil ich mir unterbewusst vorgenommen habe, alle Filme und Serien zu schauen, in denen sie mitspielt. Deshalb hatte ich keine andere Wahl, als mir Overcompensating zu geben.
Wikipedia beschreibt die Handlung wie folgt:
Benny, ein ehemaliger Highschool-Football-Star und Abschiedsredner aus Idaho, beginnt sein erstes Studienjahr an der fiktiven Yates University, wo seine Schwester Grace studiert. Er ist verschlossen und verbirgt seine wahre Identität, indem er den Machismo seiner männlichen Mitschüler nachahmt, insbesondere den von Peter, dem sportlichen Freund von Grace. An seinem ersten Tag auf dem Campus freundet sich Benny mit Carmen an, einer Studienanfängerin aus New Jersey. Gemeinsam meistern Benny und Carmen ihr erstes College-Jahr, in dem sie neue Beziehungen eingehen, dem Geheimbund des Colleges beitreten und ihr wahres Ich herausfinden.
Ich erkläre die Handlung gar nicht erst selbst und markiere euch direkt mein TikTok, weil ich schreibfaul bin. Ich sag aber nur eins: Es wurden so viele Gags geclocked!!! Ich liebe diese Serie ganz ganz dolle und als sie zu Ende war, hatte ich Verlustängste. Ich bin es einfach nicht gewohnt, Serien zu gucken, die (SPOILER ALERT) mit einem Cliffhanger enden.
Ganz davon abgesehen, dass die Serie unglaublich lustig ist, sie hat mich auch verändert. Ich habe realisiert, dass ich nicht allein bin mit meinen Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, als ich genauso wie Benny nicht geoutet war. Die Handschlag-Situation, die ultra überspitzt dargestellt wurde, oder auch die Super-Bass-Nummer, genauso wie die Obsession mit Lorde und Charli. All diese Situationen und Pop-Icons waren während meiner Schulzeit stetige Begleiter. UND NEIN, NIEMAND HAT CHARLI XCX VOR BRAT SO VERSTANDEN WIE ICH SIE VERSTANDEN HABE!
In gewisser Hinsicht hat die Serie mir geholfen, ein bisschen mehr zu mir selbst zu finden und deshalb bin ich sooo deprimiert, dass ich nicht noch sechs Staffeln vor mir habe, die ich bingen kann.
Ich hoffe, ihr checkt, wie wichtig solche Serien für queere Menschen sind. Ich wünschte mir so sehr, die hätte es damals während meiner Jugend gegeben, aber dafür bin ich umso dankbarer, dass ich jetzt in meinen early twenties (MAMA I NEED BOTOX) so eine Serie habe.
Kleiner Side Fact: Der Grund warum Kaiserin Elisabeth von so vielen queeren Menschen geliebt wird, unter anderem auch von mir, ist, dass ihr Mythos seit ihrem Tod mit dem Aspekt des Fremdseins aufgeladen wird. Sisi hat sich ja ultra abgegrenzt vom Wiener Hof, weil sie sich dort unter den strengen Regeln nicht wohlgefühlt hat und sie ein sehr freiheitsliebender Mensch war. Genau dieses Fremdsein spüren auch viele queere Menschen, die dann Zuflucht in der Kaiserin finden.
Genau dieses Fremdsein hat die Serie Overcompensating fabelhaft dargestellt mit lustigen und frechen Charakterinnen, die alle so so übertrieben inszeniert sind. Bitte geht in die Tasse Café rein und schaut mal herein!
Kisses Felipe