breaking my silence about friendships

16/07/2025

Ich war ja Ende Juni, Anfang Juli in Berlin und habe mich mit einigen Influencern getroffen. Die, die mich aktiv verfolgen – sowohl auf Instagram als auch auf TikTok – wissen, welche.
Aber es geht in diesem Beitrag nicht um spezifische Influencer, sondern eher um eine Sache, die mir aufgefallen ist: bei Influencern und vor allem bei Menschen, die in Berlin leben.
Es geht um: Ex-Freundschaften.

Ihr wisst nicht, wie oft ich dieses Wort während meines Berlin-Trips gehört habe. Oh mein Gott! Ich konnte nicht mehr. Und to be honest: Ich habe angefangen, an mir selbst zu zweifeln, und mich gefragt, ob ich nicht popular genug in meinen sozialen Kreisen bin und deshalb noch nie ein dramatisches friendship fallout hatte, wodurch ich dann jemanden als "Ex-BFF" bezeichnen könnte.
Aber nein: Ich weiß einfach, wie man den Kreis klein hält und dass nicht alle Menschen, mit denen du dich gut verstehst und regelmäßig triffst, automatisch deine Freunde sind.
Ich bin sehr kleinlich, wenn es um Bezeichnungen wie "Freunde" geht. Ich benutze oft den Begriff "Bekanntschaft". Ich habe viele Bekanntschaften, aber wenige Freunde. Natürlich kommuniziere ich nicht vor einer meiner Bekanntschaften, dass ich sie als eine Bekanntschaft sehe und nicht als Freundin. Aber das ist auch nicht nötig, denn aus jeder Bekanntschaft kann eine Freundschaft entstehen.

Der Moment, in dem ich realisiert habe, dass eine Bekanntschaft von mir zu einer Freundin geworden ist, war folgender: Wir waren in einer scheußlichen Bar und auf einmal habe ich gesehen, wie meine Bekanntschaft weinend aus dem Badezimmer gestürmt ist und von einer Freundin ihrer getröstet wurde. Mein Gefühl hat mir gesagt, ich sollte sie erst einmal in Ruhe lassen und sie nicht sofort ansprechen und fragen, was los ist. Nach fünf Minuten bin ich zu ihr gegangen, habe sie einfach nur umarmt und ihr angeboten, mit ihr nach Hause zu laufen. Sie hat Ja gesagt, und ich habe mir noch schnell einen Ü40-Mann in der Bar ausgesucht, den ich nach drei Shots frage, damit unser Herz für den 30-minütigen Fußweg um zwei Uhr nachts erwärmt ist. Mann ist überredet, Shots sind bestellt und bezahlt (von ihm, versteht sich wohl), Shots sind angekommen, wir trinken jeweils einen und sogar noch die Hälfte vom Shot des fremden Ü40-Mannes mit und zischen mit einem koketten Danke und einem Air Kiss ab. Muah, no bars!

Auf dem Heimweg hat sie mir ihr Herz ausgeschüttet. Sie erzählte mir, was passiert war, warum sie so aufgelöst war. Und ich wusste in dem Moment: Ich muss ihr keine Ratschläge geben. Ich muss nichts erklären, nichts lösen. Ich kann einfach da sein. Zuhören. Ihr meine Schulter anbieten und sie zum Abschied noch einmal umarmen.  Das habe ich getan, bin anschließend selbst nach Hause gefahren und habe realisiert:Sie ist keine Bekanntschaft mehr. Sie ist jetzt eine Freundin. Wenn ihr checkt, dann checkt ihr.